Intervention

Das Kompetenzzentrum Intervention der KGV steht an der Spitze der Organisation der Brandbekämpfung im gesamten Kanton Freiburg. Aktuell stellen fast 72 kommunale oder interkommunale Feuerwehrkorps und zirka ein Dutzend Betriebsfeuerwehren zusammen knapp 4’000 Angehörige der Feuerwehr. Unter der Führung des kantonalen Feuerwehrinspektors kümmert sich das Kompetenzzentrum um technische Regeln und die Einsatzdoktrin, um die kantonale Feuerwehrausbildung und die finanzielle Unterstützung der Gemeinden bei der Ausrüstung der Feuerwehren mit Material und Gerät. Ferner vertritt das Kompetenzzentrum den Kanton Freiburg in interkantonalen und nationalen Gremien.

Video poster

Meilenstein für die Feuerwehr Region Murten

Videobotschaft: Martin Helfer, Kantonaler Feuerwehrinspektor

Höhepunkte

Vorentwurf FW2020 +

Prägend im Jahr 2019 war das Vernehmlassungsverfahren zum Vorentwurf des neuen Gesetzes über die Brandbekämpfung und Rettungsdienste. Es gab zahlreiche Eingaben dazu, welche an dieser Stelle verdankt seien. Kritik – sei sie nun positiv oder negativ – ermöglicht, das Projekt voranzubringen. Das ist ein Zugewinn, eine Chance, die es zu packen gilt. Der Staatsrat hat dem Steuerungskomitee (unter Leitung der Sicherheits- und Justizdirektion) die Stossrichtung vorgegeben, um die Vorbereitung dieser Gesetzesvorlage abzuschliessen. Sie sollte 2020 dem Grossen Rat unterbreitet werden.

Die Grundprinzipien (Totalrevision des Gesetzes von 1964, Beibehaltung des Milizsystems und Stärkung der Führung, Risikoanalyse, Risikodeckung, Prinzip der schnellsten angemessenen Hilfe, Wegfall der politischen Grenzen im Einsatz und Zusammenlegungen zu grossen Einheiten) werden grossmehrheitlich befürwortet.  Wie so oft, steckt der Teufel jedoch im Detail. Dabei gehören die Funktionsweise der Materialfinanzierung, die Autonomie der Gemeinden innerhalb der Verbände, die Rolle der KGV und die Verteilung der Einsatzkosten zu den wichtigsten Elementen, die noch bearbeitet werden müssen. Es braucht zwingend Klärung und allenfalls Anpassung, bevor sich das Parlament mit der Vorlage befassen kann.

Offizielle Einweihung der Standardfahrzeuge des Kantons Freiburg

Im Laufe des Berichtsjahrs wurden mehrere neue Einsatzfahrzeuge an die jeweiligen Feuerwehrorganisationen übergeben. Es handelte sich dabei um koordinierte Sammelbeschaffungen.

Unter anderem wurden allen Stützpunkten Ölwehr-Fahrzeuge zur Bekämpfung von Umweltverschmutzungen übergeben. Diese Fahrzeuge wurden in Zusammenarbeit mit dem Amt für Umwelt beschafft und den Stützpunkten Freiburg, Düdingen, Murten, Bulle, Estavayer, Romont und Châtel übergeben.

Ein weiterer grosser Meilenstein war die Beschaffung von vier neuen Autodrehleitern. Diese Geräte der neusten Generation werden ab sofort von den Stützpunkten Murten, Freiburg, Romont und Bulle eingesetzt und ermöglichen einen zeitgemässen Einsatz.

Vier neue «Freiburger» Tanklöschfahrzeuge konnten ebenfalls in Betrieb genommen werden. Die Gemeinden Intyamon, Cheyres, Montagny und Marly konnten im Verlaufe des Jahres 2019 diese neuen Löschfahrzeuge in Empfang nehmen. Somit verfügt der Kanton nunmehr über insgesamt 8 standardisierte Feuerwehrfahrzeuge.

Zwei weitere öffentliche Aufträge wurden im Laufe des Berichtsjahrs vergeben: das Materialtransportfahrzeug und das Zugfahrzeug. Diese Fahrzeuge werden zurzeit gebaut und sollen den Feuerwehrkorps im Laufe des Jahres 2020 zur Verfügung gestellt werden.

Wichtige Schadenereignisse

2019 gab es wie in den Vorjahren eine Reihe von Bränden im Kanton. Doch wird das Berichtsjahr vielen Einsatzleistenden ganz besonders in Erinnerung bleiben aufgrund der hohen Zahl an Opfern. Vier Personen starben durch Feuer und Rauch.

In den Monaten Juli und August lösten Futtergärungen Alarme aus, und die Einsatzkräfte konnten drei Bauernhöfe in extremis retten – nach einer langen und anstrengenden Arbeit zur Evakuierung des gärenden Futters.

Das Ereignis vom 13. November bleibt die längste Mobilisierung des letzten Jahrzehnts: Eine Ölverschmutzung mit fast 45’000 Litern ausgelaufenem Heizöl am Standort der TPF in Givisiez erforderte ganze 16 Tage Einsatz in der Führung und vor Ort.

Einige Zahlen

Anzahl Einsätze / Mobilisierungen

2107

Anzahl Einsätze / Mobilisierungen

Für 2019 ist ein leichter Rückgang der Alarme zu verzeichnen. Die Freiburger Feuerwehren wurden durch die Einsatz- und Alarmzentrale (EAZ) der Kantonspolizei insgesamt 2’107 mal alarmiert. 23 % dieser Mobilisierungen wurden durch automatische Alarme ausgelöst; davon wurde knapp die Hälfte annulliert, weil es sich mehrheitlich um Fehlalarme handelte. Die Einsätze im Bereich Öl- und Chemiewehr blieben ebenfalls zahlreich, sogar leicht zunehmend im Vergleich zu 2018 mit einem Plus von 20% der Alarme.

Anzahl Feuerwehrkorps

72

Anzahl Angehörige der Feuerwehr

4039

Feuerwehrausbildung

Dank der wertvollen Unterstützung und dem Einsatz seiner 78 Instruktoren nimmt das Kompetenzzentrum « Ausbildung Feuerwehr » seinen Auftrag, die kantonale Ausbildung der Feuerwehr zu organisieren und durchzuführen, wahr.

Das Kompetenzzentrum Intervention hat 2019 zusammen mit den Instruktoren des Kantons insgesamt 1’089 Teilnehmer, davon 98 Frauen, an 2’297 Kurstagen ausgebildet.

9 Rücktritte von Instruktoren waren 2019 zu verzeichnen.

3 neue Instruktoren wurden von der KGV nominiert. Sie hatten ein anspruchsvolles Selektionsverfahren von mehreren Etappen bestanden und den Grundkurs für Instruktoren in Crans Montana besucht.

Die Freiburger Instruktoren wurden auch 2019 wieder auf nationaler Ebene eingesetzt; 22 von ihnen haben aktiv an eidgenössischen Kursen mitgewirkt.

AZCh (Ausbildungszentrum Châtillon)

Das Ausbildungsangebot für freiburgische Feuerwehrkorps, in den Jahren 2018 und 2019 eine Ausbildungssequenz in Atemschutz zum Vorzugstarif durchführen zu können, wurde sehr geschätzt. Das Angebot soll 2020 weitergeführt werden.

Das Spektrum der im Ausbildungszentrum angebotenen Ausbildungen wird fortlaufend weiterentwickelt.

Das Ausbildungszentrum empfängt auch zunehmend Schulungen im Bereich Prävention, zum Beispiel die Ausbildung zur Kommunalen Fachperson Brandschutz.

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